79 – Die Umfaller

226 km – 19.775 km

Toll, das die Sonne jeden Tag später aufgeht, so müssen wir nicht mehr so früh aufstehen um den Sonnenaufgang zu erleben. Heute war mal wieder so ein Tag, 7:05 war die magische Zeit. Mit Kocher, Kaffeekanne, Keksen und Stühlen bewaffnet saßen wir am Strand und warteten …  auf die Sonne war Verlass.
Rainer hatte schon berichtet, mit längerer Tourdauer nimmt die Zahl der versagenden Ausrüstungsgegenstände zu. Gestern mein Garmin, heute meine Isomatte – Exped Downmate 5. Beim zu Bett gehen merkte ich schon, das die Luftmenge nicht so groß war, als wie ich sie morgens gefüllt hatte. Egal, hinlegen und schlafen. Das funktionierte bis 5 Uhr gut, dann hatte ich eine Blasenproblem – das ich einfach lösen konnte – und ein Liegeproblem, das ursächlich mit der fehlenden Luftmenge in der Matte zusammenhing. Na gut, bevor es ganz unbequem – und kalt – ist, noch mal ein wenig Luft nachfüllen.
Heute morgen dann – beim Sonnenaufgang bewundern – habe ich die Matte an den Strand mitgenommen. Da muss ja ein Loch sein, wenn die Luftmenge im Laufe der Zeit nachläßt. Also wie prüft man das? Wie bei einem undichten Fahrradschlauch. Und wie macht man das mit einem Fahrradschlauch? In dem man ihn im mit Wasser gefüllten Waschbecken unterdrückt und guckt wo Luft raus kommt. Und mit einer Luftmatraze? Na da könnte man es mit einer Badewanne machen. Und wo bade ich im Moment immer … ?

Die Isomatte liegt bereit, ich bin von dem Gedanken ins Meer zu gehen – zu DER Uhrzeit – noch nicht soooo begeistert.
Es ist soweit – ich tue es!!!

Es ging ganz gut, nachdem ich mich erstmal überwunden hatte. Nur die ständigen Wellen haben mich doch ein wenig behindert. Ständig wurde ich mit der Luftmatratze durch die Gegend geschubst und trocken bin ich in dem Wellengang auch nicht geblieben. Leider habe ich das Loch nicht gefunden, aber ich bin dann, nach erfolgloser Suche, gleich mal schwimmen gegangen. Ohne Loch hätte ich das nie gemacht. War echt warm, erfrischend und ein schöner Start in den Tag.
In der kommenden Nacht werde ich nach dem Blasenproblem gleich das Luftproblem mitbeheben. Mal gucken wie lange das gut geht.

Für die nächsten Tage haben wir uns die abgebildeten Touren vorgestellt. Heute war die gelbe dran. Einmal offroad in die Berge, ein wenig geschwänzelt über die SS125 und dann in den Norden, dann noch mal offroad Richtung Küste.
Campingplätze auf Sardinien, die nicht an der Küste liegen, kennen wir nur Einen. Deswegen immer wieder die Schlenker Richtung Küste. Finale ist dann am kommenden Donnerstag Porto Torres. Hier geht die Fähre nach Barcelona.

Unsere erste Offroad-Strecke war echt anstrengend. Wir fanden sie ähnlich anstrengend, wie die Strecke nach Teth. Nicht so steil, die Steine waren kantiger und nicht so rundgelutscht wie in Teth. Zudem war in Teth das Gestein fester mit dem Untergrund verbunden. Hier war es immer lose und es waren echt schäbig große Steine dabei. Zudem die ausgewaschenen Spurrillen. Bei einer schwierigeren Passage guckte Volker wie ich durchkam, statt wie er an seiner Stelle weiterkam. Zack, lag er da. Einmal hupen, mehrfach hupen. Ich war schon lange weg und bekam nichts von dem mit. Volker schrieb noch eine Whatsapp … Als ich mich mal umdrehte und nix sah, anhielt und horchte … wusste ich, das ich mal zurück musste. Das kann ja noch gar nicht so lange her sein, dachte ich  und statt das Mopped umzudrehen und zurück zu fahren, lief ich zurück. Was war der Weg lang, und steil, und warm war es sowieso schon. Puh, irgendwann sah ich Volker von weitem. Er hatte schon das ganze Gepäck abgerödelt und das Mopped alleine hochgestemmt. Da war die Entfernung doch größer als ich dachte.

Garmin hat uns heute wieder durch kleinste Straßen geführt. Eine Spezialität von Garmin ist es, dieses auch in den Dörfern zu tun. Teilweise muss man schon aufpassen das man die Wäscheleinen nicht umreisst, so familiär sind die Gassen machmal.

Ich war dann heute auch als Umfaller auffallend. Bei unserer Pause wollte ich mein Mopped parken und lies es rückwärts rollen. Ich hatte leider die Kante von der Beetumfassung nicht gesehen. Mit dem Hinterrad angestossen, gewundert was ist denn hier los  … und warum liege ich jetzt auf dem Boden? Jetzt hat mein Koffer eine schöne neue Ecke, die da gar nicht hingehört.

Scheinbar besteht Sardinien nur aus fantastischen Kurvenstraßen – auch die SS125 war echt super. Lieber Holger, danke für den Tip – oder/und aus ebenso fantastischen Badestränden. Die Landschaft, die wir anfangs noch gegenüber Sizilien ansprechend fanden, zeigte im Süden wenig Abwechslung. Es war immer relativ gleich. Ab der Ortschaft Osini wurde es wieder spannender mit ausgeprägten Felsformationen.

Dann begann die zweite Offroadpassage des Tages. Die ersten 8km waren noch lässig, aber dann kam noch eine steinige steile Passage die Volkers Mopped nicht auf Anhieb bezwingen wollte. Diesmal war ich schneller bei ihm und wir haben es gemeinsam aufgehoben. Genug Offroad für heute. Wir konnten an der Stelle abbrechen und sind lieber den Rest der Strecke über normale Straße mit feinstem Gekurve gefahren.

Wieder haben wir einen schönen Campingplatz direkt am Meer gefunden, Badeurlaub kann man hier echt super machen.

3 Gedanken zu „79 – Die Umfaller“

  1. Volker, hättest dir bei Heavyduties auch neue Koffer kaufen sollen. Die fallen beim Sturz von alleine ab. Das erspart dir des manuelle Abrödeln😀 Aber Mal im Ernst, passt auf euch weiterhin auf.

    LG Rainer

    1. Hi Rainer, ich hab ja überlegt gehabt, dieses Spezialfeature stand aber ja nicht auf der Beschreibungsseite bei heavy duties. Ich rödel dann halt weiter ab :))

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