Wuppenduro

Sep. 16

Auszug aus meinem Beitrag in der StressPressLeserZeitung

„Wuppenduro 2016 – War das Geil! – jedenfalls am zweiten Tag!“

„ Zwei Tage Offroadspaß für einen guten Zweck “.

In Wuppertal wird seit 2004 jedes Jahr auf Privatgrundstücken in verschiedenen Sektionen für Anfänger und Großendurofahrern die Möglichkeit geboten, sich im Gelände zu bewegen. Man kann sich per E-Mail auf einen Info-Verteiler setzen lassen. Im Juni geht ein Info-Mail an alle Interessenten, dass eine Woche später in einem bestimmten Zeitfenster die Nennungen verschickt werden. Erhält man dann die Mail mit den Nennungsunterlagen, muss man schnell sein. Die Veranstaltung sind binnen 20 Minuten ausgebucht.

Es stehen alle für die Abfahrt in die Sektionen bereit.

Und ich bin 2016 dabei gewesen!

Freitag war Anreise, die Nennung fand von 12-14Uhr statt. 6 Gruppen je 30 Fahrer. Um14:45 Fahrerbesprechung und um 15Uhr ging es los in die erste Sektion. 6 Sektionen gab es. In jeder Sektion hat man eine Stunde Zeit inklusive Fahrzeit zur nächsten. Das waren so zwischen 5-10 Minuten die man für die Anfahrt aufbringen musste. Die Sektionen waren bei einem Gartencenter, einer Kaserne, zwei Firmengelände und einem Steinbruch in dem sich zwei Sektionen befanden.

15Uhr also Abfahrt und in der ersten Sektion war ich gerade 30m gefahren, da ging meine 11er aus. Ganz zart wollte sie starten, kam aber nicht auf Touren und ging immer sofort aus. Sch… Alles probiert, Zündfunke da, Sprit kommt aus den Düsen. Hmmm, zaghaft. Zündkerzen trotzdem gewechselt, NIX. Sektion also gesperrt und mein Mopped aus dem Wald geschoben. Zum Glück ohne Steigungen und nur Wurzeln im Singletrail. Draußen dann nochmal probiert. Noch immer nix. Warum auch.

Mein Benzinpumpe war im Sommer auffällig laut gewesen, nach Laut kommt meist Stille. Also neue Pumpe bestellt. Und da ich meinem Mopped nur Gutes will, habe ich auch die Benzinschläuche im Tank nach 17Jahren austauschen wollen. – Wer ist eigentlich bei BMW darauf gekommen eine Pumpe IN den Tank zu bauen? – Da befindet sich ein Formstück zwischen Filter und Pumpe, das macht auf drei Zentimeter Länge einen 180° Bogen. Ich hatte keine Zeit mehr das Teil bei BMW zu bestellen und fragte im Forum, ob man das nicht aus einem Benzinschlauch machen kann. Die üblichen Verdächtigen meinten nur, das man einen druckfesten und benzintauglichen nehmen sollte. Und natürlich darauf achten das der Schlauch bei der 180° Wende nicht knickt. Gesagt getan, ich brauchte ca. 30cm um das zu realisieren. Alles zusammen gebaut und siehe da, BMW läuft ohne Geräusche. Na alles bestens.

Mit dieser letzten Reparatur im Kopf hatte ich einen Verdächtigen. Dumm war nur, der Tank war mit 20 Litern Benzininhalt viel zu voll um die Pumpe ausbauen zu können. Glücklicherweise waren in allen Sektionen das THW anwesend. Die Jungs waren schon die ganze Zeit hilfreich – nicht aufdringlich – mit Rat und Tat. JA, die anderen Enduristen im Umkreis waren auch meiner Reparaturtätigkeit sehr interessiert! 🙂

Fehler gefunden, warten auf den neuen Schlauch.
Gleich läuft sie wieder! Sicher DAS!

Das THW beschaffte jedenfalls einen 20 Liter Kanister und ich konnte das momentan überflüssige Benzin loswerden. Beim Öffnen des Pumpendeckels und dem chirurgischen Eingriff – alle Schläuche und das ganze Gedöns aus dem Tank zu bekommen, die Entlüftungs- und Überlaufschläuche, die vom Deckel gelöst wurden mussten und nicht in den Untiefen des Tankes zu verlieren waren (hatte ich schon etwas zu dem BMW-Konstruktor gesagt?)— verlief problemlos. Kein Wunder, ich hatte die Woche ja schon geübt gehabt. Ja und dann habe ich den Übeltäter auch schnell entdeckt. Der 180° Bogen, war aufgequollen und geplatzt. War wohl doch nix mit Benzin- und Druckfest. Einer der Enduroisten fuhr zum nächsten Autohändler und nach insgesamt 2 Stunden war das Problem erkannt und beseitigt, inklusive der Wartezeiten für Kanister und Schlauch. Schade nur, das meine Gruppe schon lange weg war – eine Stunde pro Sektion – und die nächste Gruppe gerade fahren wollte. Am ersten Tag gab es nur zwei Sektionen zu befahren. So hatte ich mein Mopped an dem Tag nicht schmutzig gemacht, nur meine Hände sind dreckig geworden und stanken vortrefflich nach Benzin.

Okay, der Freitag war dann nix mit Schlammfahren. Abends gab es auf dem Gelände dann noch Gegrilltes, Fritten und Gerstensaft. Selbstverständlich gab es auch ein vortreffliches Lagerfeuer!

In dem naheliegenden Hörsaal gab es einen Vortrag von 5 Pärchen die in Namibia nacheinander mit 2 Moppeds Urlaub gemacht haben. Es waren bei allen Pärchen das selbe Mopped! Auch sehr nett und kurzweilig. 7,5€ haben sie für den Vortrag genommen. Die Vortragenden bekamen nix und die Einnahmen, wie auch alle anderen Einnahmen – werden einem Kinderhaus in Wuppertal gespendet.

Der Samstag war dann das Ultimative. Die Dicke durch den Schlamm, das Kiesbett, die Singletrails im Sand und im Kies, die Schotterstrecken geradeaus, mit 180° Kehren, mit vielen Schlaglöcher und mit wunderschönen langen Bodenwellen ….. getrieben. Unglaublich viel Spass gemacht das Ganze. Für mich war es das erste Mal. Viel gelernt und viel gesehen. Gemerkt, daß man mit Gewichtsverlagerungen viel bewirkt, was genau muss ich wohl noch erfahren. Großartig, was mit der Dicken alles geht. Die Treppenfahrten in der Kaserne und die Sprünge über die Betonrampen habe ich ausgelassen. Aber alles andere habe ich probiert. Einmal ist sie mir im dicke-Steine-Singletrail hingefallen.

Artgerecht bewegt

Zwei Prellungen am Schienbein (ich weiss gar nicht wann das passiert sein sollte) und Muskelkater am ganzen Körper – von oben bis unten – hatte ich zu verzeichnen. Mopped ohne Ende dreckig geworden. Aber davor warnt der Veranstalter eindringlich!

Um 16 Uhr war Schluss mit der letzten Sektion. Zelt abgebaut und auf den Weg nach Hause gemacht. Ich bin noch drei Stunden durchs Bergische und Sauerländische auf kleinsten Strassen gefahren und mußte immer wieder mit Muskelkrämpfen in der linken als auch in der rechten Hand kämpfen.

Irre Veranstaltung, super organisiert. Total nette Leute. Alle hilfsbereit und rücksichtsvoll mit Fahranfängern. Da fahre ich wieder hin!

– Horst –

Ende StressPress Artikel

 


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