36 – Schwarzes Meer

179 km – 11.030 km

Die Hotelübernachtung war nun doch nicht so gut wie gedacht. Erst muss man seine ganzen Sachen, die lose auf dem Motorrad sind, hochtragen – und natürlich am nächsten Tag wieder zurück – und dann wurden wir die ganze Nacht von unliebsamen Zimmergenossen belästigt. Ich hatte allein am rechten Ellbogen fünf Mückenstiche auf einem Quadratzetimeter. Beim Frühstück im fensterlosen Raum vermissten wir die frische Luft und die bequemen Stühle. Unsere Tischplatte wackelte jedes Mal 2,5cm, wenn man sich abstützte. Dabei hatte das Hotel 4 Sterne. Hmm, rumänische Sterne?

Nachdem wir gestern bereits 450km gefahren hatten – nicht ganz freiwillig – brauchten wir heute nur noch 180km fahren. Wieder hatten wir eine kurviger-Route geplant, die uns heute auf brauchbaren Straßen zum Ziel brachte. Aber zuerst mussten wir die Donau überqueren und die Grenze überschreiten. Die Fähre hatte schon einige Jahre auf dem Buckel, brachte uns aber letzten Endes sicher auf die andere Seite der Donau.

Der Grenzübertritt war ein wenig merkwürdig. In gewohnter Weise sind wir direkt mit den Motorrädern an der Autoschlange vorbei bis ganz nach vorne gefahren, soweit es ging. Schon kommt ein Zöllner an und … will unsere Papiere haben. Auch die umgebenden Autofahrer geben ihre Ausweise ab. Mit dem großen Haufen zieht er ab, hoffentlich bekomme ich meine Unterlagen zurück. Nach und nach rücken die Autos auf und bald sind wir an der Reihe. Zuerst bekommt Rainer, der hinter uns steht, seine Ausweise. Dann soll Volker rechts ran fahren auf die andere Spur??? Was ist denn jetzt los? Wie sich herausstellt sind zuerst die Unterlagen der hinter uns wartenden Autos fertig und die sollen wir vorbei lassen. Was da immer so los ist im Kopf …

 

 

Die ersten Meter in Bulgarien unterscheiden sich nicht wesentlich von Rumänien. Scheinbar werden mehr Umgehungsstraßen für die Dörfer geplant und die Dörfer sind nicht nur an der Straße angesiedelt. Das ist schon mal sehr schön. Die Schlaglöcher scheinen auch nicht mehr so zahlreich und tief zu sein. Die Sonnenblumenfelder sind viel riesiger als wir es in der Slowakei hatten. Entlang der Straßen sind häufig viele Bäume gepflanzt, eine Wohltat bei der Hitze.

Kunstobjekte direkt hinter dem Grenzübergang:

Den ersten Campingplatz, den wir anfahren, ist einer von den Osmandkartenwerk. Es gibt fünf Fahrspuren, alle durch Schranken abgesichert. Der erste Schattenplatz ist unser und wir planen neu, das wollen wir uns nicht antun. Die Niederländische Campingseite angeklickt und wir haben ein neues Ziel. 10km noch bis Camping Laguna, hört sich erstmal gut an. Und so ist es auch. Die sanitären Anlagen sind … katastrophal, aber unser Platz hat den ganzen Tag Schatten, es sind nur 50m bis zum Strand, das Restaurant ist super, einen Hängemattenplatz gibt es auch und der Zeltplatz ist eben. Okay, es hätten weniger Steine sein können und die Heringe mussten auch mit dem Beil eingetrieben werden. Aber wir sind zufrieden und buchen sofort für zwei Nächte.