Tag 2 – auf nach Norwegen

Eine wirklich schöne Unterkunft! Morgens ging die Sonne auf und schien direkt in unser Bettgemach. Leider waren wir schon am Packen.

Die Nacht war erholsam und wir sind nicht einmal von Mücken gestochen worden. Früh sind wir wach geworden und waren bereits um 6:15 unterwegs. Auf nach Hirtshals, um die 10Uhr-Fähre nach Kristiansand zu bekommen. Kurz vor Hirtshals stand ein Motomorini-Fahrer aus Italien am Standstreifen. Kein Sprit mehr! Eine unsere Benzinkocherflaschen in seinen Tank gekippt und die gute Tat für heute war erledigt. 0,5 km weiter rappelt es bei mir am Vorderrad.

Ich gucke und kann meinen Augen kaum trauen. Der rechte Bremssattel wackelt an der Gabel herum. Notbremse an der nächsten Möglichkeit und erstmal ein dummes Gesicht machem. Das kann gar nicht und dürfen schon gar nicht. Ich hatte eine Schraube des Bremssattels verloren und die zweite war auch lose. Schnell die Schraube vom hinteren Bremssattel gemopst und nach Volkers Einwand die richtige genommen. Falls man doch noch einmal aufs Pedal drückt … Selbstverständlich hat der Motomorini-Fahrer kurz angehalten.

Der Schraubendieb!
Spuren im Sand

In Hirtshals haben wir am Terminal die Tickets gekauft. Abfahrt heute 50min später, warum haben wir nicht gefragt? Die Zeit haben wir erstmal genutzt und sind einmal im Leben mit dem Moppeds am Strand gefahren. Sehr nett! An einer Düne die im Windschatten lag – hatte ich bereits erwähnt,  dass es die letzten Tage recht windig war, heute war es um einiges belebter – haben wir noch Kaffee gekocht und Äpfel gegessen.


Licht- und Wasserspiele

Zurück zum Hafen dauerte es gar nicht lang und die Fähre kam. Was für ein schönes Schiff. Ein Katamaran als Fähre, wir waren schon sehr gespannt auf die zweistündige Überfahrt.

Kaum verließen wir den Hafen fing das Schiff heftig an zu schlingern. Habe ich noch nie so erlebt. Der Blick aus dem gegenüberliegenden Fenster war kolossal. Im ständigen Wechsel war entweder das Meer oder der Himmel zu sehen. Echt beeindruckend! Die Besatzung kümmerte sich echt sehr liebevoll um die Passagiere und viele waren darauf angewiesen. Es wurde gar nicht gefragt, ob man ein Tüte wollte, die wurden großzügig verteilt und auch benutzt. Ich bin verschont worden, musste aber auch ab und an die Augen zumachen und die Umgebungsgeräusche mit Stöpsel in den Ohren dämmen. Volker hat es spät, aber gründlich erwischt. Normalerweise dauert die Überfahrt 2 Stunden. Wir haben 3 gebraucht, einerseits sind wir Umwege gefahren und vermutlich auch nicht mit voller Kraft. Die letzten 1,5 Stunden habe ich Volker nicht mehr gesehen. Ihm ging es echt schlecht. Er hat sich zum Mopped geschleppt und wir sind den erstbesten Campingplatz angefahren. An der Rezeption hat er sich erstmal wie er war – mit Helm, Jacke, Handschuhe – ins Gras gelegt. Ich habe die Anmeldung erledigt. Auf dem Campingplatz werden die Leute mit einem Golfkart zum Platz geleitet. Nach der Zuteilung habe ich den Fahrer gebeten, Volker an der Rezeption abzuholen und zum Zeltplatz zu fahren, das hat er natürlich gemacht. So ist heute bereits um drei Uhr Schluss und Volker kann sich erholen. Morgen soll es dann wohl weitergehen.

9 Gedanken zu „Tag 2 – auf nach Norwegen“

  1. Wow! Viel Wind und viel Wasser, dass ist eine gefährliche Mischung…..
    Dann erholt euch gut von der Schaukelei! :-))

  2. Bremssattel locker? Schraube verloren? Da gibt es doch den Fritzi-Schlüter-Trick…

    1. Finde mal ein Verkehrsschild mit einer M10 8.8 Schraube. Wir müssen morgen mal ab und zu bei den üblich verdächtigen abhalten.

  3. Wie findet man eigentlich so eine schöne Unterkunft in Dänemark? Sind die auf den Karten eingezeichnet?

    1. Das war ein auf dem Garmin eingetragener Campingplatz. Ich wollte schon nicht weiterfahren… Die Osmandkarten kennen den Platz auch. Da scheinen die Dänen anders drauf zu sein…

  4. Oje, ruht euch aus. Dann geht es hoffentlich morgen besser weiter. Horst wie konnte dir das mit der Schraube passieren. Kontrolliert das mal alles nochmal.

    1. Ja, Rainer. 😞
      Ich kann mir das auch nicht erklären. Ich vermute aber, das die Schraubenkobolde wieder unterwegs sind. Nach jahrerlanger Inaktivität, erst du mit dem Seitenständer, Pascal mit der verbogenen Dämpferschraube und jetzt auch noch ich! Hoffentlich hat es nun wieder ein Ende damit.

  5. Ein wohlgelauntes „Guten Morgen“ nach Norwegen.
    Hier im Ländle läuft’s auch schon (für mich ja bereits Tag 4). Mein Wohnzimmer gleicht inzwischen nicht mehr einem Outdoor-Laden, ich weiß wo die Ersatzreifen stehen und die wiederverschließbaren Kabelbinder hab ich unter dem Sofa gefunden.
    Der Aktienkurs ist stabil und, Baby, auch der rote Lastwagen hat heute wie gewohnt einen unglaublichen Stau vor Gärtringen erzeugt, in den ich mich in Demut eingereiht habe.
    Heute wird es bestimmt viel besser mit dem Reisen. Seekrank auf dem Moped hab ich noch nie gehört… zumindest nicht, wenn man vorne sitzt (FRECH GRINS).
    Ich wünsch Euch jedenfalls einen schönen, kurvigen und trockenen Tag.
    Wenn Ihr nach Flake kommt, schickt mir eine Postkarte und grüßt Wickie, Halvar, Ylvi & Ylva, Snorre, Faxe, Gorm, Ulme und Tjure und lasst Euch bloß nicht vom Schrecklichen Sven erwischen.
    Liebe Grüße und eine dicke Umarmung vom 2nd Level Support.
    Bis später, Moni.

  6. bzgl. der Bremsanlage hättest Du eine IL Up mitnehmen sollen, so von wegen der vielen Schrauben :-).
    Der Vorteil euren etwas verlängertem Aufenthalt, wir bekommen eine ausführlichen Bericht zu lesen, sehr schön.
    Gute Besserung an Volker.
    Wünsche eine Pannenfreie Weiterfahrt.

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